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Die Aufforstungsprojekte des Community Environmental Restoration Program (CERP) renaturieren geschädigte Auwälder im Lower Fraser Valley im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia. Hierbei wird die ursprüngliche CO2-Speicherfähigkeit der Wälder wiederhergestellt, die einstmals vorhandene Biodiversität annährend wieder erreicht. Offsetters Climate Solutions Inc., Projektentwickler und Partner der Forest Carbon Group in Vancouver, entwickelt und betreut die in fünf Kommunen ansässigen Projekte.
Die Auwälder wurden vor Jahrzehnten aus wirtschaftlichem Interesse weitgehend gerodet und dann sich selbst überlassen. Daraufhin siedelten sich schnell wachsende und kurzlebige Baumarten an (sogenannte Pionierbaumarten). Altern diese und sterben ab, werden sie oft von Gestrüpp und Buschwerk verdrängt. Die hartnäckigen Gestrüpp-Pflanzen dominieren dann auf absehbare Zeit das Gelände. Im Vergleich zu den zuvor auf diesen Arealen vorherrschenden Wäldern haben sie eine wesentlich geringere Fähigkeit, CO2 in ihrer Biomasse zu binden. Ziel der CERP-Projekte ist es daher, die ursprünglich vorherrschenden temperierten Küstenregenwälder wieder aufzuforsten.
Bis Ende 2011 wurden in British Columbia durch CERP-Projekte insgesamt 1.245 Hektar degradierte Auwaldgebiete renaturiert. Die Aufforstungsprojekte werden von unabhängigen Sachverständigen geprüft und gemäß ISO 14064-2 und dem Climate Community and Biodiversity Standard (CCB-Standard) zertifiziert. Die CERP-Projekte haben den Standard sogar „übererfüllt“ und damit als erste in Kanada „Gold level“ erreicht – eine Auszeichnung für Projekte, die über die Anforderungen des CCBS hinaus zusätzliche Qualitätskriterien erfüllen (z.B. die Pflanzung einheimischer Arten).
Ökologischer Nutzen
Mit Hilfe von wissenschaftlich fundierten Berechnungsmethoden und Forsttechniken sind die CERP-Projekte natürliche und sichere CO2-Speicher – bei einer Projektlaufzeit von 100 Jahren. Die CERP-Projekte leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz: Neben dem langfristigen Speichern des klimaschädlichen Gases werden Flussufer stabilisiert, Bodenerosionen verringert und die Qualität der Fischbiotope verbessert. Wiederhergestellte Waldstandorte bieten überdies Lebensraum für eine erhöhte Anzahl von Tier- und Pflanzenarten. Risiken wie Brände, Windschäden, Hochwasser oder Insektenplagen sind aufgrund der diversifizierten Projektgebiete gering. Auch das Pflanzen von unterschiedlichen, lokal vorkommenden Baumarten vermindert beispielsweise das Risiko des Schädlingsbefalls.
Sozialer und ökonomischer Nutzen
Bei allen CERP-Projekten werden die involvierten Gemeinden und wichtige Interessensgruppen zur Planung befragt und bei der Umsetzung eingebunden. Die Aufforstungen werten das Landschaftsbild der urbanen und suburbanen Park- und Grünanlagen ästhetisch auf und verbessern die Lebens- und Erholungsräume für die Anwohner.